Spezielle Informationen zum Lower Shire-Tal im Süden von Malawi.
Im Folgenden erhalten Sie Informationen speziell über die Projektregion von Active Aid in Africa in Malawi:
Das Lower-Shire-Tal, Provinz Tengani
Ausführliche Informationen über Ngona im Lower Shire-Tal, Südmalawi
Das Wetter aktuell in Nsanje, Lower Shire
Lower Shire allgemein
Das Lower Shire-Tal ist die südlichste Region Malawis.
Große Ebenen erstrecken sich entlang dem Shire-Fluss.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Gegend sehr wildreich. Im Jahre 1972 wurden dort die letzten Elefanten gesichtet.
Entlang des Flusses erstrecken sich ausgedehnte Sumpfgebiete.
Die südlicher gelegenen Sumpfgebiete liegen zum größten Teil
auf der mosambikanischen Seite des Flusses.
Die anderen Gebiete sind relativ unfruchtbar, so dass Lebensmittelanbau nur in geringem Maße möglich ist. Kein Wunder, dass die Bevölkerung hier am ärmsten ist.
Mehr über die Gründe, warum es im Lower Shire an allem mangelt, wie es dazu kam, finden Sie vor allem unter dem folgenden Link:
Während des Bürgerkrieges in Mosambik wurde die wichtige Brücke über den Sambesi gesprengt. Dies hatte weitreichende Folgen: So ist nun seit über 20 Jahren die Straßen- und Schienenverbindung zur wichtigen Hafenstadt Beira am Indischen Ozean unterbrochen.
Deshalb war es aber bisher von malawischer Seite aus auch nicht interessant, in die Verkehrs-Infrastruktur zu investieren, solange auf mosambikanischer Seite die Brücke nicht wieder neu errichtet wird, die Straße also eine Sackgasse in einer ansonsten wirtschaftlich uninteressanten Region bleibt. In der Mitte des Flusses verläuft die Staatsgrenze zu Mosambik.
Da Mosambik, welches das Tal auf drei Seiten umgibt, zudem seit Jahrzehnten Besitzansprüche hegt, bleibt die Regierung im fernen Lilongwe misstrauisch.
Ferkel fühlen sich sauwohl, wenn es ausnahmsweise einmal geregnet hat.
Deshalb fahren die Einheimischen tagein, tagaus mit Einbäumen über den Fluss. In der Trockenzeit müssen die wenigen Autos direkt durch den Fluss hindurch fahren. In der Regenzeit ist dann vielerorts kein Durchkommen mehr.
In den Dörfern des Lower Shire-Tals
Obwohl das Lower Shire-Tal recht dicht bevölkert ist, gibt es nur wenige Kleinstädte, die zugleich auch Handelszentren sind. Selbst die Distrikt-Hauptstadt Nsanje weist lediglich 25.000 Einwohner auf.
Fast alle Ortsnamen haben eine Bedeutung, kommen also im täglichen Vokabular vor. So heißt "Nsanje" auf deutsch "Eifersucht", "Bangula" ist das "Löwenbrüllen", und "Ngona" bedeutet "Der Schlafende", aber auch "Krokodil". Dies sind nur wenige Beispiele. Weit verbreitet ist der Geisterglauben und Ahnenkult. Letzterem ist es anzulasten, dass die Einheimischen sich bis heute beharrlich weigern, ihre Dörfer aufzugeben und andere, höher gelegene Regionen zu besiedeln. Stattdessen nehmen sie jährliche Überschwemmungen und die daraus resultierenden Krankheiten und Hungersnöte in Kauf.
Einblick ins Leben der Menschen im Lower Shire-Tal
Sehr viel Zeitaufwand benötigt die Gewinnung und Zubereitung der Speisen. Etliche Stunden des Tages müssen lediglich für Wasser holen, Kochen und Waschen veranschlagt werden. Für andere Tätigkeiten bleibt so nur wenig Zeit.
In solchen Dusch- und Toilettenabteilen (linkes Bild) wird der Körperhygiene nachgegangen und teilweise auch Wäsche gewaschen. Familien, die in unmittelbarer Nähe zum Fluss leben, erledigen all diese Tätigkeiten dort.
Trotz all der Armut und widrigen Lebensumstände ist dieses Land mit seinen äußerst aufgeschlossenen und zuvorkommenden Menschen sehr liebenswert!
Lebensverhältnisse der Menschen im Süden Malawis
Im Folgenden finden Sie Daten zu den Lebensverhältnissen der Menschen im Süden Malawis, untermauert mit typischen Fotos und Zahlenangaben aus amtlichen
Statistiken. Quelle: 2018 Malawi Population and Housing Census Main Report
herausgegeben vom National Statistical Office of Malawi.
Ebenso kann nur etwas mehr als jeder dritte Haushalt (38%) Stühle und Tische sein eigen nennen (Foto oben links).
Richtige Haushaltsgeräte wie Herd/Gaskocher (Foto oben Mitte) oder einen Kühlschrank (Foto oben rechts, im Hintergrund) besitzt jeder zwanzigste Haushalt (ca. 5%).
Wie sieht es mit Toiletten und der Wasserversorgung aus?
Fünf von sechs Haushalten benutzen ein einfaches Erdloch als Toilette. Dieses befindet sich meist in einiger Entfernung zum Haus und ist entweder ein
winziger, überdachter Ziegelbau (Foto oben links), oder noch einfacher eine Buschhütte aus geflochtenem Schilfgras und Zweigen (Foto oben Mitte).
Nur jeder zwanzigste Haushalt hat annäherungsweise Toiletten, wie wir sie kennen (Foto oben rechts).
Etwa jeder Achte besitzt einen Fernseher (Foto links), aber immerhin jeder Zweite ein Handy und jeder Dritte ein Radio. Nur die wenigsten können sich weitere Geräte leisten wie z.B. einen CD-Player oder PC/Laptop/Tablet (Foto rechts).