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Hintergründe unseres Handelns
Eindrücke und Erkenntnisse vom ersten Tengani-Besuch in Malawi
Herr Mybeck war 2002 bis 2003 ein Kollege von Frau Uhlig in Blantyre, als sie in Malawi als Freiwillige für eine andere Organisation arbeitete. Er nahm sie mit zu einem ersten Besuch in den Lower Shire.
Was sie da vorfand, war eine von teilweise jahrelanger Trockenheit verwüstete, ausgedörrte Landschaft. Kaum ein Baum oder Strauch war zu sehen.
Dazu war noch ein Erlebnis von entscheidender Bedeutung:
Ein blinder Mann hielt Herrn Mybeck und Frau Uhlig an, um von ihnen etwas Essbares zu erbetteln. Weil sie gerade Bananen gekauft hatten, teilten sie diese mit dem Blinden. Dieser aber
verschlang die Bananen, ohne sie vorher geschält zu haben.
Hunger, mangelnde Hygiene, kaum trinkbares Wasser, Armut überall!
Es folgte nun die Frage: Kann ein Europäer etwas dagegen tun? Es war klar, dass die sieben Monate in Malawi irgendwann zur Neige gingen. Es musste ein Projekt her,
das genau in dieser sehr armen Gegend weiterhilft.
Nur so kann es genug Wasser, zu Essen und ausreichend Hygiene geben.
Das bisher vergessene Tengani
Zu den sonst schon prekären Bedingungen kam noch der Fakt hinzu, dass in der Region kaum ein besser gestellter Städter, Arzt u.ä. arbeiten wollte. Es fehlte vollkommen
an Infrastruktur. Auch das Minimum an Komfort war nicht gegeben. Die Landschaft war abgewirtschaftet durch jahrelangen Raubbau und kriegsähnlichen Zuständen, nachdem
Livingstone als erster Missionar im Lower Shire aufgetaucht war. Schließlich wurde fast das gesamte Tengani-Gebiet durch riesige Flüchtlingslager während des mosambikanischen
Bürgerkrieges verwüstet.
Die sich bis nahezu 50 Grad aufheizende Landschaft schreckte die Hochland-verwöhnten, höher gebildeten Malawier ab. So blieb Tengani bis vor kurzem in seiner Entwicklung stehen, während die
Ballungszentren im Hochland wie Krebsgeschwüre anschwollen.
Landflucht aus Tengani
Zudem musste die zunehmende Landflucht aus Tengani gestoppt werden, um die Menschen vor den ständig wachsenden Slums in den Großstädten zu bewahren. Sie sollen auf ihren angestammten Grundstücken eine langfristige Perspektive finden, statt ihr Land an gierige Unternehmer billig zu verkaufen.
Weitere Studien vor Ort - 2006 und 2007
Gemeinsam mit Herrn Mattheus folgten gründliche Studien vor Ort und bestätigten die Dringlichkeit, vor Ort Initiative zu ergreifen.
Als die beiden Vorsitzenden von Active Aid in Africa 2007 das erste Mal die Projektfläche besichtigten, sah das Land karg und ausgedörrt aus.
Uns stellten sich zahlreiche Fragen wie zum Beispiel:
Wie soll auf diesem kargen Gelände etwas wachsen?